2017-09-20

Zur IKW 2017 unter dem Motto "Vielfalt verbindet"

Die Veranstaltungen und Aktionen im Rahmen der Interkulturellen Woche IKW2017 sind wichtig und richtig und dennoch, das diesjährigen Motto "Vielfalt verbindet" macht nachdenklich und Zweifel enstehen, ob das Motto in der Realität zutrifft. Umso mehr, betrachtet man die politischen Situation in Europa, wo nationales Denken die politischen Debatten bestimmt und eine alle Bürger verbindende europäische Identität schlicht nicht existiert.
Keine Frage, Europa mit seinen unterschiedlichen nationalen Kulturen und Sprachen ist Vielfalt und diese Vielfalt macht Europa einzigartig und bereichert unser aller Leben; insbesondere auch durch die 4 Grundfreiheiten "Freiheit des Warenverkehrs, Personenfreizügigkeit, Dienstleistungsfreiheit und den freier Kapital- und Zahlungsverkehr", die ja bekanntlich die Grundlage des EU-Binnenmarktes bilden.
Ob diese Vielfalt uns jedoch alle miteinander verbindet - wie ja das Motto behauptet - steht auf einem anderen Blatt und ist an einige Grundbedingungen geknüpft, die in der EU noch nicht realisiert sind. Vielfalt verbindet, wenn ein Grundkonsens an gemeinsamen Werten und Zielen anerkannt ist - zB in Form einer eine EU-Verfassung - und diese Ziele  von der Mehrheit der Menschen aktiv angestrebt wird, dh sobald wir eine europäische Identität entwickelt haben und uns in der EU integriert haben. Deshalb ist es wichtig die Frage zu stellen, welche Art Integration wir anstreben sollten.  Eine nationale Integration von Flüchtlingen und Migranten oder besser eine europäische Integration aller EU-Bürger, dh der Alteingessenenen sowie der neuen EU-Bürger?  In Zeiten der globalen Flüchtlingskrise ist es umso wichtiger die Europäische Integration nicht zu vernachlässigen, sondern stärker auf eine EU- Integration der Bürger und eine EU-Staatenföderation hinzuarbeiten. Nationale Integration alleine verhindert Vielfalt anstatt sie zu fördern. Für eine gelungene europäische Integration ist eine gemeinschaftliche europäische Sprache entscheidend. Eine Sprache, die alle EU-Bürger enger zusammenbindet anstatt zu trennen. Das Englische oder auch jede andere nationale EU-Sprache kann niemals eine integrierende und zugleich identitätsstiftende europäische Sprache sein, ohne gleichzeitig andere Sprachen im Euroraum zu unterdrücken. Aus vielerlei Gründen kann nur die neutrale Sprache Esperanto diese europäische Gemeinschaftssprache werden und das Motto einer zukünftigen IKW könnte dann irgendwann tatsächlich lauten: "Vielfalt verbindet".

Im Rahmen der IKW 2017 biete ich für Interessierte in Dillenburg eine Esperanto-Sprechstunde an. Anmeldung bitte  telefonisch abends ab 19Uhr unter Tel. -8196614


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